Besondere Feiertage in Island

30. November 2024 0 Von chrissi
Besondere Feiertage in Island

Island, bekannt für seine beeindruckenden Landschaften und seine einzigartige Kultur, hat eine Reihe besonderer Feiertage, die die Geschichte, Natur und Traditionen des Landes widerspiegeln. Diese Feiertage sind mehr als nur arbeitsfreie Tage – sie sind Ausdruck der isländischen Identität und bieten den Isländern die Möglichkeit, ihre reiche Kultur und Verbundenheit mit der Natur zu feiern.

Hier ist ein Überblick über die besonderen Feiertage in Island, ihre Bedeutung und die Traditionen, die mit ihnen verbunden sind.


1. Nationalfeiertag (Þjóðhátíðardagurinn)

Datum: 17. Juni
Bedeutung: Der Nationalfeiertag markiert die Gründung der Republik Island im Jahr 1944 und erinnert an Jón Sigurðsson, einen isländischen Nationalhelden, der für die Unabhängigkeit Islands von Dänemark kämpfte.

Traditionen:

  • Feierlichkeiten: In Reykjavik und anderen Städten finden Paraden, Reden, Konzerte und Aufführungen statt. Kinder verkleiden sich oft in bunten Kostümen.
  • Traditionelle Kleidung: Die Isländer tragen oft ihre Nationaltrachten, die sogenannte Þjóðbúningur.
  • Familienaktivitäten: Viele Familien verbringen den Tag im Freien mit Picknicks und Spielen.

Kulturelle Bedeutung: Der Tag ist ein Symbol für den isländischen Stolz und die Unabhängigkeit und wird mit Freude und Patriotismus gefeiert.


2. Þorrablót – Winterfest

Datum: Spätwinter, im Monat Þorri (Ende Januar bis Februar)
Bedeutung: Þorrablót ist ein traditionelles Fest, das die Wikingerzeit ehrt und die Herausforderungen des isländischen Winters feiert.

Traditionen:

  • Speisen: Das Festessen umfasst traditionelle isländische Gerichte wie fermentierten Hai (hákarl), gepökeltes Lammfleisch und Blutwurst. Dazu wird oft der lokale Schnaps Brennivín serviert.
  • Lieder und Gedichte: Während des Festes werden alte isländische Gedichte rezitiert und Lieder gesungen.
  • Gemeinschaft: Þorrablót wird in Gemeinschaft gefeiert, oft in lokalen Gemeinschaftshäusern.

Kulturelle Bedeutung: Þorrablót ist ein Fest der isländischen Kultur und erinnert an die Anpassungsfähigkeit und den Überlebenswillen der Vorfahren in einer rauen Umgebung.


3. Verslunarmannahelgi – Handelswochenende

Datum: Erstes Wochenende im August
Bedeutung: Das Handelswochenende ist Islands größtes Sommerfest und eine Zeit für die Isländer, die Natur und den Sommer zu feiern.

Traditionen:

  • Festivals: Überall im Land finden Festivals statt, bei denen Musik, Tanz und Camping im Mittelpunkt stehen. Das bekannteste Festival ist das Þjóðhátíð auf den Westmännerinseln.
  • Camping: Viele Isländer nutzen das verlängerte Wochenende, um in die Natur zu fahren und zu campen.
  • Musik: Das Wochenende ist bekannt für Live-Konzerte, die oft bis spät in die Nacht dauern.

Kulturelle Bedeutung: Verslunarmannahelgi ist eine Zeit des Feierns, die die Gemeinschaft und die Freude am Sommer betont.


4. Sjómannadagurinn – Seefahrertag

Datum: Erster Sonntag im Juni
Bedeutung: Der Seefahrertag ehrt die isländischen Fischer und Seeleute, die für die Geschichte und Wirtschaft Islands von entscheidender Bedeutung sind.

Traditionen:

  • Paraden und Wettbewerbe: In Hafenstädten wie Reykjavik und Akureyri gibt es Paraden, Bootsrennen und andere Veranstaltungen.
  • Festessen: Viele Gemeinden organisieren Essen zu Ehren der Seeleute.
  • Gottesdienste: In Kirchen werden spezielle Messen für die Seefahrer abgehalten.

Kulturelle Bedeutung: Der Tag unterstreicht die enge Beziehung Islands zum Meer und die Bedeutung der Fischerei für das Überleben der Nation.


5. Bunadagur – Tag der Pfannkuchen

Datum: Montag vor Aschermittwoch
Bedeutung: Bunadagur ist der Beginn der Fastnacht und ein Tag, an dem die Isländer traditionelle Süßspeisen genießen.

Traditionen:

  • Pfannkuchen: Die Isländer essen bollur, mit Sahne gefüllte und mit Schokolade überzogene Brötchen.
  • Kindertradition: Kinder ziehen durch die Straßen und klopfen an Türen, um Süßigkeiten zu erhalten – ähnlich wie Halloween.

Kulturelle Bedeutung: Bunadagur ist ein süßer und fröhlicher Feiertag, der die Freude an der Gemeinschaft und an Traditionen widerspiegelt.


6. Sprengidagur – Fastnachtsdienstag

Datum: Dienstag vor Aschermittwoch
Bedeutung: Sprengidagur, der „Platz-Tag“, ist ein Tag des Festessens, bevor die Fastenzeit beginnt.

Traditionen:

  • Essen: Das traditionelle Gericht ist gesalzenes Lammfleisch mit Erbsensuppe. Die Idee ist, sich „vollzuschlagen“, bevor das Fasten beginnt.
  • Familientreffen: Familien kommen zusammen, um gemeinsam zu essen.

Kulturelle Bedeutung: Der Tag verbindet kulinarische Traditionen mit der Gemeinschaft und ist ein Höhepunkt der Fastnacht.


7. Sumardagurinn fyrsti – Erster Sommertag

Datum: Dritter Donnerstag im April
Bedeutung: Der erste Sommertag ist ein traditioneller Feiertag, der den Beginn des isländischen Sommers markiert, obwohl das Wetter oft noch winterlich ist.

Traditionen:

  • Paraden: In vielen Städten und Dörfern gibt es Paraden und Feste.
  • Geschenke: Es ist üblich, Kindern kleine Geschenke zu machen, um den Sommer zu begrüßen.
  • Frühling feiern: Der Tag wird oft im Freien verbracht, um die längeren Tage und das Licht zu genießen.

Kulturelle Bedeutung: Sumardagurinn fyrsti erinnert an die Bedeutung der Natur und die Freude über das Ende der dunklen Wintermonate.


8. Þjóðhátíð – Nationalfest der Westmännerinseln

Datum: Erstes Augustwochenende (Verslunarmannahelgi)
Bedeutung: Þjóðhátíð ist ein lokales Festival auf den Westmännerinseln, das mit Musik, Tanz und Feuerwerk gefeiert wird.

Traditionen:

  • Zeltlager: Viele Teilnehmer campen auf den Inseln während des Festivals.
  • Lagerfeuer: Ein großes Lagerfeuer ist ein zentraler Teil der Feierlichkeiten.
  • Musik: Live-Musikauftritte und traditionelle Lieder spielen eine wichtige Rolle.

Kulturelle Bedeutung: Das Festival zeigt die einzigartige Kultur und Gemeinschaft der Westmännerinseln.


Fazit

Die besonderen Feiertage in Island spiegeln die reiche Kultur, die Geschichte und die enge Beziehung zur Natur wider. Ob bei traditionellen Festen wie Þorrablót, fröhlichen Sommerfeiern wie Verslunarmannahelgi oder dem ruhigen Gedenken an die Vergangenheit beim Nationalfeiertag – jeder dieser Tage erzählt eine Geschichte über die isländische Identität und den Stolz der Menschen auf ihre einzigartige Lebensweise.

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