Die Legenden von Island: 13 Weihnachtsmänner, Trolle und ein gefürchteter Weihnachtskater
27. Januar 2024
Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, dass in Island nicht ein einzelner Santa Claus, sondern 13 Weihnachtsmänner oder sogenannte „Yule Lads“ existieren. Doch das ist nicht die einzige Besonderheit der isländischen Weihnachtstraditionen. Es gibt auch Geschichten von der furchterregenden Trollfrau Grýla, die unartige Kinder verschlingt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Grýla: Die kinderfressende Trollfrau
- 2 Leppalúði: Der harmlose Ehemann von Grýla
- 3 Die 13 Weihnachtsmänner oder „Yule Lads“
- 4 Der Weihnachtskater: Ein weiterer furchteinflößender Teil der isländischen Weihnachtstradition
- 5 Fazit
- 6 Island: Ein Paradies für Naturliebhaber
- 7 Die besten Bars in Reykjavik: Eine Tour durch die aufregende Cocktail-Szene
- 8 Sicherheit und Wohlbefinden beim Reiten: Ein drastischer Wandel
Grýla: Die kinderfressende Trollfrau
Grýla lebt in einer Höhle hoch in den Bergen. Immer wenn Weihnachten naht, kommt sie mit einem Sack hinab, in den sie ungezogene Kinder steckt. Diese bringt sie dann zu ihrer Höhle, wo sie sie verspeist. Obwohl Grýla ein Troll ist und daher nicht als Mensch gilt, weckt diese Geschichte Assoziationen zum Kannibalismus.
Diese Geschichten waren sicherlich ein effektives Mittel, um Kinder zu gutem Verhalten zu ermahnen. So erinnern sich viele Isländer daran, wie ihre Eltern sie als Kinder warnten, dass Grýla kommen könnte, wenn sie nicht brav wären.
Leppalúði: Der harmlose Ehemann von Grýla
Es ist interessant zu beobachten, dass in der isländischen Mythologie weibliche Trolle oft als furchteinflößend und launisch dargestellt werden, während männliche Trolle in der Regel eher harmlos und einfältig erscheinen. Ein gutes Beispiel dafür ist Leppalúði, der Ehemann von Grýla. Im Gegensatz zu seiner Frau spielt er in den Geschichten der Yule Lads keine große Rolle. Er wird oft als faul und stumpfsinnig beschrieben.
Die 13 Weihnachtsmänner oder „Yule Lads“
Grýla und Leppalúði haben mindestens 13 Söhne, die alle nach ihrem jeweiligen Verhalten benannt sind. Einige von ihnen sind Stubby (Stummel), Sausage Stealer (Wurst Dieb), Candle Beggar (Kerzenbettler), Sky Gobbler (Himmelsschlinger), Door Slammer (Türknaller), Spoon Licker (Löffellecker), Window Peeper (Fenstergucker) und Doorway Sniffer (Türschnüffler).
13 Tage vor Weihnachten, also nach Mitternacht am 12. Dezember, kommt der erste von ihnen aus den Bergen. Kinder stellen ihre Schuhe in die Fensterbank und wenn sie den ganzen Tag brav waren, bringen die Yule Lads ihnen ein kleines Geschenk, wie zum Beispiel eine Mandarine, in ihre Schuhe. Waren sie unartig, bekommen sie eine Kartoffel.
Diese Tradition ist eine gute Möglichkeit für Eltern, ihre Kinder zu gutem Verhalten zu ermutigen. Allerdings hat sie auch einen Nachteil: Die Kinder wachen oft viel zu früh auf, um zu sehen, was die Yule Lads ihnen gebracht haben. Manchmal schreiben die Kinder auch Briefe an die Yule Lads und es ist üblich, Skyr (ein isländisches Milchprodukt) für den Skyr Gobbler oder eine Kerze für den Candle Beggar dazulassen, in der Hoffnung, dass sie dadurch ein schöneres Geschenk erhalten.
Der Weihnachtskater: Ein weiterer furchteinflößender Teil der isländischen Weihnachtstradition
Zu dieser ungewöhnlichen Familie gehört auch noch ein riesiger schwarzer Kater, der als Weihnachtskater bekannt ist. Er frisst jeden unglücklichen Menschen, der bis zum Heiligabend keine neuen Kleidungsstücke erhalten hat. Daher arbeiten die Isländer vor Weihnachten Tag und Nacht, um neue Kleidung für ihre Familienmitglieder zu stricken oder zu nähen, damit diese nicht vom Weihnachtskater gefressen werden.
Diese gruseligen Weihnachtsgeschichten sind sehr typisch für Island. Vielleicht waren sie so streng, weil Island über die Jahrhunderte hinweg ein sehr raues Land war. Heute sind die Dinge natürlich anders, aber die Traditionen bleiben bestehen. Es ist zu hoffen, dass die Geschichten von den Yule Lads noch lange weiterleben werden!
Fazit
Die Weihnachtstraditionen in Island sind einzigartig und faszinierend. Sie sind ein Spiegel der rauen natürlichen Bedingungen des Landes und seiner reichen Mythologie. Die Geschichten von Grýla, Leppalúði, den Yule Lads und dem Weihnachtskater sind mehr als nur gruselige Märchen – sie sind ein wichtiger Teil der isländischen Kultur und Identität.