Stolz und Tradition: Das isländische Lammfleisch
27. Januar 2024Es gibt nur wenige Gerichte, auf die die Isländer so stolz sind wie auf das Lammkeulen-Gericht. Die Isländer schwören darauf und es wäre eine Herausforderung, jemanden zu finden, der behauptet, dass isländisches Lammfleisch nicht das Beste der Welt ist. Die Tradition, Lammfleisch zu essen, ist tief in der isländischen Kultur verwurzelt und wird von Generation zu Generation weitergegeben.
Der besondere Geschmack des isländischen Lammfleisches ist auf die einzigartige Haltung der Tiere zurückzuführen. Die Lämmer weiden auf weitläufigen Grünflächen und ernähren sich von natürlichen Pflanzen, was ihr Fleisch besonders zart und aromatisch macht. Zudem wird das Fleisch auf traditionelle Weise zubereitet, was seinen einzigartigen Geschmack weiter verstärkt.
Inhaltsverzeichnis
Die bedeutende Rolle der isländischen Schafe
Die isländischen Schafe spielten seit der Besiedlung eine bedeutende Rolle für den Erfolg Islands und ihr Einfluss stieg mit jedem Jahrhundert. Ursprünglich bestand die Ernährung der Isländer aus einer Vielfalt von Lamm-, Rind-, Ziegen-, Schweine-, Geflügel-, Pferde- und Fischfleisch sowie Walross-, Wal- und Haifischfleisch. Mit den kälter werdenden Witterungsbedingungen im 14. und 15. Jahrhundert vereinfachte sich die Ernährung. Die Schweine- und Getreideproduktion starben aus und die Menschen verließen sich immer mehr auf Fisch und Lamm.
Heute sind Schafe ein wichtiger Teil der isländischen Landwirtschaft und Kultur. Sie liefern nicht nur wertvolles Fleisch, sondern auch Wolle für die Textilproduktion und sind ein wichtiger Bestandteil des ländlichen Lebens. Die traditionelle Schafzucht und -haltung ist ein wesentlicher Aspekt der isländischen Identität und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Frisches isländisches Lammfleisch
Die Einführung von Kühl- und Gefrierschränken erleichterte die Lagerung von frischem Fleisch und allmählich gerieten traditionelle Methoden wie das Räuchern, Salzen und Pökeln von Fleisch aus der Mode. Natürlich wird auch heute noch geräuchertes Fleisch gegessen, insbesondere während der Weihnachtszeit und des Mittwinterfestivals Þorrablót, bei dem Hangikjöt (geräuchertes Lammfleisch) eine Delikatesse ist.
Die Gesellschaft veränderte sich ebenfalls; die Frauen blieben häufiger zu Hause und bereiteten Mittag- und Abendessen für ihre Ehemänner zu. Der Sonntag wurde oft zum einzigen Tag der Woche, an dem alle zur gleichen Zeit zu Hause waren, und es wurde zur Tradition, um die Mittags- bis frühe Nachmittagszeit ein Sonntagsbraten zuzubereiten.
Das Fleisch der Wahl war fast immer entweder eine Lammkeule oder ein Lammkotelett. Gelegentlich wurde ein ganzes Huhn gegrillt, aber das war jahrzehntelang das teuerste Fleisch in Island.
Zusätzlich ist die Lammkeule oft das Gericht der Wahl, wenn sich die Menschen etwas Besonderes gönnen wollen. Es wird auch in der Regel während der Osterzeit gegessen – das Osterlamm. Aber das ist natürlich eine Tradition, die auch viele andere Nationen kennen und die bereits vor Christus bestand.
Aber genug von der Geschichte! Im Folgenden finden Sie ein Rezept für isländische Lammkeule und Beilagen.
Zutaten
- Lammkeule etwa 2,5kg
- 8 Knoblauchzehen
- Esslöffel Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- Rosmarin
Die genannten Zutaten reichen für eine Lammkeule für vier Personen. Die Knoblauchzehen werden in das Fleisch eingestochen, um es während des Bratens zu würzen. Das Olivenöl, das Salz und der Pfeffer werden zum Einreiben des Fleisches verwendet, während der Rosmarin dem Gericht sein charakteristisches Aroma verleiht.
Beilagen
Als Beilagen zu diesem Gericht sind Kartoffeln, Gemüse und eine Sauce aus dem Bratensaft üblich. Die Kartoffeln können auf verschiedene Arten zubereitet werden, zum Beispiel als Bratkartoffeln, Püree oder im Ofen geröstet. Das Gemüse kann je nach Saison variieren, aber üblich sind Karotten, Erbsen oder Bohnen. Die Sauce wird aus dem Bratensaft, Wein und Gewürzen zubereitet und verleiht dem Gericht den letzten Schliff.
Ein weiterer Tipp ist die Verwendung von frischen Kräutern zur Verfeinerung des Gerichts. Thymian, Rosmarin oder Salbei passen hervorragend zu Lammfleisch und können je nach Geschmack verwendet werden. Auch die Verwendung von Gewürzen wie Kreuzkümmel oder Koriander kann interessante Geschmacksnuancen hinzufügen.
Zubereitung
Die Lammkeule wird zunächst mit Olivenöl eingerieben und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Dann werden die Knoblauchzehen und der Rosmarin in das Fleisch eingestochen. Das Fleisch wird dann in einem vorgeheizten Ofen bei 180 Grad Celsius für etwa zwei Stunden gebraten. Während des Bratens wird das Fleisch regelmäßig mit dem eigenen Saft übergossen, um es saftig und geschmackvoll zu halten.
Die Beilagen werden während des Bratens des Fleisches zubereitet. Die Kartoffeln werden geschält, in Würfel geschnitten und in Olivenöl und Gewürzen gebraten. Das Gemüse wird gedünstet oder gebraten und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Die Sauce wird aus dem Bratensaft, Wein und Gewürzen zubereitet und zum Schluss über das Fleisch gegossen.
Nach der Garzeit wird das Fleisch aus dem Ofen genommen und vor dem Anschneiden einige Minuten ruhen gelassen. Dann wird es in Scheiben geschnitten und zusammen mit den Beilagen serviert.
Fazit
Das isländische Lammfleisch ist ein wichtiger Bestandteil der isländischen Kultur und Küche. Es ist bekannt für seinen einzigartigen Geschmack und seine hohe Qualität. Mit der richtigen Zubereitung und den passenden Beilagen wird das Lammfleisch zu einem wahren Gaumenschmaus. Ob als Sonntagsbraten oder zu besonderen Anlässen – das isländische Lammfleisch ist immer eine gute Wahl.